Natürlich verhüten? Aber sicher! – Empfehlenswerte natürliche Methoden

Natürlich verhüten? Aber sicher! – Empfehlenswerte natürliche Methoden

Natürlich verhüten? Aber sicher!
Empfehlenswerte natürliche Methoden

Natürliche Verhütung hat ein Definitionsproblem: Irgendwelche Kräuter? Irgendwie Tage zählen? Einfach aufpassen? Hä?

Die meisten Menschen haben verschiedene Assoziationen zu „Natürliche Verhütung“. Diese klingen als Verhütungsmethoden nicht gerade vielversprechend. Ich zeige euch einen Weg durch den Begriffs-Dschungel und welche Methoden sicher und empfehlenswert sind.

Natürliche Verhütung im eigentlichen Sinn bedeutet:

Den Zyklus beobachten und unfruchtbare und fruchtbare Tage unterschieden, statt in die „natürlicherweise“ ablaufenden körperlichen Prozesse einzugreifen. Geschlechtsverkehr wird dann in die unfruchtbare Zeit getimt, wenn kein Kinderwunsch besteht. Deshalb hört mensch auch oft Begriffe wie Selbstbeobachtung, Fruchtbarkeitsbewusstsein oder Natürliche Familienplanung.

Nicht zur natürlichen Verhütung im eigentlichen Sinn zählen:

  • „Aufpassen“: Also aufnehmender Geschlechtsverkehr, aber kein Samenerguss in der Vagina – diese Methode ist als sichere Verhütung nicht geeignet.
  • Kräuter und Co.: Verschiedene Pflanzen haben zwar schon eine lang bekannte verhütende Wirkung – allerdings sind sie nicht sicher genug und haben kaum erforschte und zum Teil gravierende Nebenwirkungen.

Wenig wirksame Methoden der Zyklusbeobachtung

Der Zyklus kann auf ganz unterschiedliche Weise beobachtet werden – aber nicht alle Körperzeichen, nicht alle Methoden der Beobachtung und nicht alle Methoden der Interpretation funktionieren tatsächlich. Diese sind deshalb nicht empfehlenswert:

Kalendermethoden

Hier wird nur der Abstand der Blutung ermittelt und versucht, den Eisprung und die fruchtbare Zeit zu errechnen. Das klappt wegen der Individualität und natürlichen Schwankung von Zykluslängen und fruchtbaren Phasen nicht verlässlich. Selbst wenn ihr normalerweise einen regelmäßigen Zyklus habt, kann z.B. Stress unerwartet einen Zyklus durcheinanderbringen

Reine Zervixschleimmethoden

Der Zervixschleim wird im Gebärmutterhals produziert und verändert sich mit der Östrogenkonzentration im Zyklus. Der Zervixschleim und seine Veränderungen sind für die meisten Menschen sehr gut beobachtbar. Um den Eisprung herum tritt ein Gipfel der Östrogen-Konzentration auf. Allerdings kann das Östrogenlevel auch vor und nach dem Eisprung Gipfel aufweisen, ohne dass ein Eisprung stattfindet. Zur sicheren Verhütung ist deshalb das alleinige Beobachten des Zervixschleims nicht geeignet.

Sämtliche heute verfügbaren Apps und Geräte

Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel auf dem Markt, die verschiedene Fruchtbarkeitszeichen messen und in manchen Fällen auch gleich interpretieren: Seien es Temperaturcomputer, Hormonmessgeräte, Speichel-Mikroskope oder Co2-Messgeräte. Diese sind zum Teil für das Verwirklichen eines Kinderwunsches hilfreich. Für Verhütung gibt es aber bis jetzt keine unabhängig erforschte, verlässliche technische Methode.

Das sind wirksame natürliche Methoden

Strenge Temperaturmethoden

Die Aufwachtemperatur hat im Verlauf des Zyklus zwei Niveaus (in Abhängigkeit der Progesteron-Konzentration): Sie ist nach dem Eisprung wenige Zehntelgrade erhöht. Bei strengen Temperaturmethoden wird die Aufwachtemperatur gemessen und der Eisprung durch die Erhöhung in der zweiten Zyklusphase festgestellt. Diese Methode kann aber den Eisprung nicht vorhersagen, sondern nur im Nachhinein bestimmen. Das hat zur Folge, dass viele Tage im Zyklus unnötig unfruchtbar angenommen werden, was viele verhütende Menschen demotiviert.

Manche symptothermale Methoden

Symptothermale Methoden kombinieren das Beobachten eines Östrogenzeichens (sympto-) und der Aufwachtemperatur (-thermal). Die Zeichen hängen mit unterschiedlichen Zyklushormonen zusammen und sichern sich gegenseitig ab. Das macht manche symptothermale Methoden sicher und alltagstauglich. Aber Achtung: Nicht alle symptothermalen Methoden funktionieren gleich und manche sind weniger sicher als andere.

Empfehlenswert: Die symptothermale Methode Sensiplan

Wie bei anderen symptothermalen Methoden beobachtet ihr mit Sensiplan die Aufwachtemperatur und den Zervixschleim bzw. Gebärmutterhals. Das Besondere an Sensiplan ist die Modernität des Regelwerks und das Lernsetting.

Wie sicher ist Sensiplan?

Die Sicherheit von Sensiplan ist vergleichbar mit der Pille: Der Methoden-Pearl Index beträgt 0.4 (also bei perfekter Anwendung). Der Gebrauchs-Pearl Index beträgt 1.8 (also inklusive typischer Anwendungsfehler). Typische Anwendungsfehler bei Sensiplan wären z.B.: Eine Regel falsch eingelernt, Thermometer falsch abgelesen oder euch schlicht nicht daran gehalten, dass gerade fruchtbare Zeit ist und ungeschützten Geschlechtsverkehr „riskiert“.

Sensiplan ist auch bei unregelmäßigen Zyklen geeignet. Denn ihr beobachtet und interpretiert jeden Zyklus einzeln.

Wie aufwändig ist Sensiplan?

So sieht euer Alltag mit Sensiplan aus: Morgens gleich nach dem Aufwachen ist euer erster Griff zum Thermometer. Ihr messt eure Aufwachtemperatur, notiert sie inklusive Messzeit und möglichen Störfaktoren. Störfaktoren sind Ereignisse, die eure Körpertemperatur erhöhen können, aber nicht mit dem Eissprung zu tun haben (z.B. eine Verkühlung).

Untertags beobachtet ihr das Östrogenzeichen: Den Zervixschleim oder alternativ dazu den Gebärmutterhals.

Abends notiert ihr die Beobachtungen des Tages in einem Zyklusblatt und interpretiert sie.

Der Aufwand unterscheidet sich nach eurer Anwendungs-Erfahrung: In der ca. dreimonatigen Lernphase gibt es viel zu lernen und zu beachten. Grundlegende Körpervorgänge wollen verstanden und erspürt werden, Routinen wie das Temperaturmessen eingewöhnt und Regeln erlernt. Geübte Anwender*innen haben kaum noch Aufwand. Er beschränkt sich im Normalfall auf maximal ein paar Minuten täglich.

Welche Vor- und Nachteile hat Sensiplan?

Bei natürlichen Methoden gibt es einige Besonderheiten und damit auch einige Vor- und Nachteile. Ein paar der Besonderheiten können je nach Mensch bzw. Paar ein Vor- oder Nachteil sein.

Vorteile

  • Sicher und nebenwirkungsfrei
  • Fördert Allgemeinwissen und Körperkompetenz
  • Anwendungsvielfalt: in unterschiedlichen Lebensphasen, auch für Zyklustracking und Kinderwunsch
  • Beginn und Ende ist jederzeit möglich
  • Vergleichsweise geringer finanzieller Aufwand
  • Sozial & ökologisch nachhaltig, da außer einem Thermometer keine Produkte benötigt werden

Vor- oder Nachteile

  • Lernphase & Aufwand: anfangs hoch, später gering
  • Braucht und fördert Eigenverantwortung, Partnerschaftlichkeit und offene Kommunikation
  • Umgang mit fruchtbarer Zeit: kann als einschränkend oder kreativitätsfördernd empfunden werden
  • Viele Mythen und schlechter Ruf: kann unangenehm sein oder motivierend, hier Aufklärungsarbeit zu leisten

Nachteile

  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Nicht für jede Beziehungsweise geeignet
  • Ein unregelmäßiger Lebensstil kann die Beobachtung erschweren
  • Braucht kontinuierliche Disziplin
  • Wenige Bildungsangebote und damit schlecht zugänglich

Wie könnt ihr Sensiplan lernen?

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten: Im Selbststudium, mit Online-Kursen oder persönlicher Begleitung. Achtung: Der Pearl Index von Sensiplan bezieht sich auf persönliche Begleitung. Zur Sicherheit nach dem Lernen im Selbststudium oder mit Online-Kursen gibt es noch keine Zahlen. Eine professionelle Begleitung durch ausgebildete Sensiplan-Trainer*innen ist deshalb empfehlenswert.

Natürlich verhüten mit Wandellust lernen

Wenn ihr neugierig auf euren Zyklus und Sensiplan seid, schaut doch mal bei meinen Bildungsangeboten vorbei. Auch beim Umstieg von anderen natürlichen Methoden auf Sensiplan begleite ich euch gerne.